WAS ist ein Malinois?
Der Malinois ist die kurzhaarige Variante des belgischen Schäferhundes. Ursprünglich als Hüte- und Treibhund gezüchtet, hat er sich schnell als Dienst- und Sporthund etabliert. Besonders in seinen Ursprungsländern Belgien, Holland und Frankreich wurde er schon immer auf seine „inneren" Eigenschaften selektiert und die äußere Erscheinung war zweitrangig. Er ist deutlich kleiner als der deutsche Schäferhund und dadurch auch schneller, wendiger und reaktionsschneller. Gerade diese inneren Werte haben ihn so populär und bekannt macht. Seine Lern- und Arbeitsfreude gepaart mit Härte und gleichzeitiger Sensibilität machen ihn nicht gerade zum idealen Anfängerhund. Er hat den unbändigen Willen zur Arbeit und Bewegung, kann er diese Triebe nicht ausleben, so kann sich die Energie auch an der Wohnungseinrichtung entladen.
Seine ursprünglichen Gene des Hütehundes bescheren den meisten Malinois auch eine gehörige Portion Beschützerinstikt. Sie sind bereit Herrn und Hof mit allen Mitteln zu verteidigen.
WER ist für einen Malinois geeignet?
Der zukünftige Malinois Halter sollte idealerweise bereits über Hundeerfahrung verfügen, ist dies nicht der Fall, so sollte auf jeden Fall die Bereitschaft bestehen sich in einem Hundeverein erfahrenen Hundeführern anzuvertrauen und unterstützen zu lassen. Idealerweise in einem Verein, in dem bereits mit Malinois gearbeitet wird. Selbst erfahrene Hundeführer anderer Rassen, sind oft nicht darauf vorbereitet was sie mit einem Malinois erwartet. Alles was er tut, tut er mit ganzem Herz und vollem Einsatz, halbe Sachen sind ihm fremd. Sind sie am Hundesport oder am Sport mit dem Hund, egal in welcher Form, interessiert, ist dies der wahrscheinlich der richtige Hund für sie. Er liebt es Aufgaben zu erfüllen und Neues zu erlernen. Eine Stunde Unterordnung, Schutzdienstausbildung oder Fährtenarbeit wird ihn mehr auslasten als drei Stunden Spazierengehen, obwohl er dagegen auch nichts einzuwenden hat.
Sind sie jedoch beruflich stark eingebunden, haben wenig Zeit für den Hund, oder sind sowieso eher unsportlich, dann sollten sie von dieser Rasse die Finger lassen. Sie werden keine Freude an ihrem zukünftigen Hund haben und er nicht mit Ihnen.
ZUHAUSE
Wie schon beschrieben erwartet den zukünftigen Hundeführer ein besonders aktiver und lernwilliger Hund. Was ihn aber auch erwarten kann, ist besonders in den ersten Lebensjahren, ein junger Hund der erstmal alles hinterfragt und die Rangfolge innerhalb der Familie gerne überprüft.
Er erwartet eine konsequente und faire Erziehung, harsche Korrekturen und schwache Trainings-
methoden können den Hundeführer schnell in Schwierigkeiten bringen.
So schnell wie er die gewünschten Handlungen erlernt, so schnell lernt er auch alle unerwünschten Dinge. Er will immer Teil der Familie sein, in der Regel ist er der Schatten seines Hundeführers.
UNTERWEGS
Viele Hunde dieser Rasse haben einen ausgeprägten Jagd- und Beutetrieb. Dieser entwickelt sich in der Regel wenn sie ca. ein dreiviertel Jahr alt sind. Ab diesem Alter sollte der Hundeführer erhöhte Obacht bei Spaziergängen haben und Jagdversuche im Ansatz unterbinden.
Durch den hohen Schutztrieb, gepaart mit einer geringen Reizschwelle, kann es bei der Begegnung mit fremden Personen oder Hunden zu ungeliebten Reaktionen kommen.
Deshalb ist es sehr wichtig den Welpen und Junghund von Anfang an gründlich zu sozialisieren und an viele Dinge des täglichen Lebens zu gewöhnen um spätere ungewünschte Reaktionen zu vermeiden.
Voraussetzungen an HAUS und HOF
Da der Malinois sehr wachsam ist und Haus und Hof verteidigt, sollte auf jeden Fall eine entsprechende Umzäunung vorhanden sein. Ungebetene Besucher können sonst schnell ihr blaues Wunder erleben. Sind sie berufstätig, so ist idealerweise ein Hundezwinger oder „Hundezimmer" vorhanden, indem der Hund stundenweise untergebracht werden kann. Wird er in der Wohnung alleine gelassen, kann es bei nicht ausgelasteten Hund schnell zu Schäden an der Einrichtung kommen.
Quelle: www.malinois-hunde.de