FCI - Standard Nr. 15 / 05. 06. 2002 / D
BELGISCHER SCHÄFERHUND
(Berger belge)
ÜBERSETZUNG : Dr.J.-M. Paschoud und Frau R. Binder, überprüft durch Frau Peper.
URSPRUNG : Belgien.
DATUM DER PUBLIKATION DES GÜLTIGEN ORIGINAL- STANDARDES : 13. 03. 2001.
VERWENDUNG: Ursprünglich Schäferhund, heute Gebrauchshund (Wachhund, Schutzhund, Fährtenhund usw), und polyvalenter Diensthund sowie auch Familienhund.
KLASSIFIKATION FCI:
Gruppe 1 Hütehunde und Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde).
Sektion 1 Schäferhunde. Mit Arbeitsprüfung.
ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD:
Harmonisch gebauter Hund von mittleren Proportionen, der Eleganz und Kraft in sich vereinigt. Er hat ein quadratisches Gebäude und ist mittelgroß; seine Muskulatur ist kräftig und trocken. Er ist
widerstandsfähig, an das Leben im Freien gewöhnt und im Stande, die in Belgien so häufigen klimatischen Schwankungen zu ertragen. Durch die Harmonie seiner Körperformen und die stolze Kopfhaltung
soll der Belgische Schäferhund den Eindruck jener eleganten Robustheit vermitteln, die das Erbe der gezielt herausgezüchteten Vertreter einer Gebrauchshunderasse ist. Der Belgische Schäferhund
soll im Stand in natürlicher Stellung, ohne körperlichen Kontakt mit dem Vorführer, gerichtet werden.
WICHTIGE MASSVERHÄLTNISSE:
Der Belgische Schäferhund hat ein quadratisches Gebäude. Die Brust reicht bis auf Höhe der Ellenbogen. Die Länge des Fangs entspricht oder übertrifft leicht die halbe Kopflänge.
VERHALTEN / CHARAKTER (WESEN):
Der
Belgische Schäferhund ist wachsam und rege, von übersprudelnder Lebhaftigkeit und stets aktionsbereit. Neben seinen angeborenen Fähigkeiten als Hüter der Herden besitzt er die wertvollen
Eigenschaften eines sehr guten Wächters für Haus und Hof. Er verteidigt seinen Herrn ohne jegliches Zögern hartnäckig und leidenschaftlich. Er vereinigt in sich alle für einen Schäferhund,
Wachhund, Schutzhund und Diensthund erforderlichen Vorzüge. Sein lebhaftes und munteres Temperament und seine gefestigten Charaktereigenschaften, die weder Angst noch Aggressivität kennen, sollen
sich in seiner Körperhaltung und im stolzen und aufmerksamen Ausdruck seiner glänzenden Augen offenbaren. Beim Richten sollte man das "ruhige" und "beherzte" Temperament
berücksichtigen.
KOPF: |
Hoch getragen; nicht übertrieben lang, gerade in seinen Begrenzungslinien, gut gemeisselt und trocken. Schädel und Fang sind ungefähr gleich lang; der Fang darf höchstens um ein Weniges länger sein, was dem Gesamtbild den letzten Schliff verleiht. |
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OBERKOPF: |
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Schädel : |
Von mittlerer Breite, in seinen Proportionen zur Länge des Kopfes passend, mit eher abgeflachter als gerundeter Stirn und mit wenig ausgeprägter Stirnfurche. Von der Seite gesehen verläuft die Oberlinie parallel zu einer gedachten Verlängerungslinie des Nasenrückens. Hinterhauptkamm wenig entwickelt. Augenbrauen-bögen und Jochbein nicht vorstehend. |
Stop : |
Mässig entwickelt. |
GESICHTSSCHÄDEL: |
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KÖRPER: |
Kraftvoll ohne Schwere. Die vom Buggelenk zum Sitzbeinhöcker gemessene Körperlänge entspricht ungefähr der
Widerristhöhe. |
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RUTE: |
Gut angesetzt, an der Basis kräftig, von mittlerer Länge, mindestens bis zum Sprunggelenk, aber vorzugsweise
weiter nach unten reichend; in der Ruhe wird sie hängend getragen und zeigt an ihrem Ende auf der Höhe des Sprunggelenks eine leichte Biegung nach hinten; in der Bewegung wird sie
stärker angehoben, aber nicht über die Horizontale, mit an der Spitze stärker ausgeprägter Krümmung, ohne jedoch einen Haken zu bilden oder seitlich abzuweichen. |
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GLIEDMASSEN |
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HINTERHAND: |
Kraftvoll, aber ohne Schwere. Von der Seite gesehen, stehen die Hinterläufe senkrecht, von hinten gesehen sind
sie vollkommen parallel. |
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GANGWERK: |
Der Bewegungsablauf ist in allen Gangarten lebhaft und frei. Der Belgische Schäferhund zeigt einen guten Galopp, aber die gebräuchlichen Gangarten sind der Schritt und vor allem der Trab. Die Gliedmassen bewegen sich in einer zur Körperachse parallelen Ebene. Bei grosser Geschwindigkeit nähern sich die Pfoten der Mittellinie. Der Trab ist mittelmässig raumgreifend; die Bewegung ist gleichmässig und leichtfüssig, mit gutem Schub aus der Hinterhand, wobei die Oberlinie fest bleibt und die Vorderläufe nicht zu hoch angehoben werden. Ständig in Bewegung, scheint der Belgische Schäferhund unermüdlich zu sein. Sein Gangwerk ist schnell, elastisch und lebhaft. Er ist im Stande, bei voller Geschwindigkeit einen plötzlichen Richtungswechsel vorzunehmen. Infolge seines überschäumenden Temperaments und auf Grund seines Wach- und Schutztriebes neigt er deutlich dazu, sich im Kreis zu bewegen. |
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HAUT: |
Elastisch, aber am ganzen Körper straff anliegend; Lippen- und Lidränder sind stark pigmentiert. |
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HAARKLEID |
Da bei den Belgischen Schäferhunden die Länge, die Wuchsrichtung, das Aussehen und die Farbe des Haarkleides verschieden sind, wurde dieses Merkmal als Kriterium für die Unterscheidung der vier Varietäten der Rasse zugrundegelegt : Groenendael, Tervueren, Malinois und Laekenois. Die vier Varietäten werden gesondert gerichtet und jede ist zur Erlangung eines CAC, eines CACIB oder der entsprechenden Reserveauszeichnungen berechtigt. |
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HAAR-BESCHAFFENHEIT: |
In allen Varietäten muß das Haar immer dicht, anliegend und von guter Textur sein; es soll zusammen mit der Unterwolle einen ausgezeichneten Schutzmantel bilden. |
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A. LANGHAAR: |
Das Haar ist kurz auf dem Kopf, auf den Aussenflächen der Ohren und im unteren Bereich der Gliedmassen ausser an der Rückseite des Unterarms, die vom Ellenbogen bis zum Fuss-wurzelgelenk mit langen Haaren, so genannten Fransen, versehen ist. Am übrigen Körper ist das Haar lang und glatt, länger und reichlicher um den Hals herum und an der Vorbrust, wo es eine Mähne und eine Schürze bildet. Die Öffnung des Gehörgangs ist Durch dichte Haar-büschel geschützt. Von der Basis des Ohres an stehen die Haare ab und umrahmen den Kopf. Die Hinterseite der Schenkel ist von sehr langem und überaus reichlichem Haar bewachsen, welches so genannte "Hosen" bildet. An der Rute ist das reichlich entwickelte Haar lang und bildet eine Fahne. Der Groenendael und der Tervueren sind langhaarig. |
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B. KURZHAAR: |
Auf dem Kopf, auf den Außenflächen der Ohren und im unteren Bereich der Gliedmassen ist das Haar sehr kurz. Am
übrigen Körper ist es kurz, reichlicher an der Rute und um den Hals |
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C. RAUHHAAR: |
Kennzeichnend für die rauhhaarige Varietät ist vor allem die harte und trockene Beschaffenheit des Haars, das
zerzaust ist und bei Berührung gleichsam "knistert". Die Länge beträgt |
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FARBE: |
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Bei allen Varietäten ist etwas Weiss an der Vorbrust und an den Zehen zulässig. |
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GRÖSSE, GEWICHT UND MASSE: |
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Widerristhöhe: |
Die gewünschte Grösse ist im Durchschnitt. |
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Toleranz: Abweichungen von 2 cm nach unten - und von 4 cm nach oben. |
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Gewicht: |
Ungefähr 25 - 30 kg für Rüden und |
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FEHLER: |
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AUSSCHLIESSENDE FEHLER |
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Verhalten / Charakter (Wesen) :
Ängstlichkeit, Aggressivität.
Nasenschwamm, Lippen und Augenlider:
Stark depigmentiert. N.B. : Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden. Kreuzungen-Paarungen zwischen Hunden verschiedener Varietäten : Paarungen zwischen Hunden verschiedener Varietäten sind verboten. In Sonderfällen können von den zuständigen nationalen Zuchtkommissionen Ausnahmebewilligungen erteilt werden (Reglement 1974, Paris).
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